Im
60. Lebensjahr verließ Hermann Fürst von Pückler-Muskau
seine künstlerische Lebensleistung, den Muskauer Park und
nahm seinen Wohnsitz auf Schloss Branitz mit dem Vorhaben, auch
hier einen Landschaftspark zu schaffen. Einer Synthese von natürlicher
Gegebenheit und ordnenden Eingriffen Pücklers zur inszenierten
Natur.
Die Realität der wenig anheimelnden sandigen Flachlandschaft
kontrastierte mit seinen Visionen. Hier, in dieser auch sozial
ärmlichen Gegend, ließ er seine Muskauer Erfahrungen
und Erkenntnisse einfließen. Er ordnete den Park, wie andere
Künstler Bilder oder Musik komponieren. Kunst und Natur bilden
eine Einheit.
Park Branitz birgt ideelle Anliegen, Notwendigkeiten und bescheidene
Wirtschaftlich- keit. Seine „Orte“ sind inhaltlich
untersetzt. Mondlaube, Poetenhügel, Wolfsschlucht und die
geplante Ruine auf dem Hermannsberg zeugen vom Geist der Romantik.
Gedenkfelsen, geplant, doch nicht ausgeführt, bezeugen seine
humanistische Haltung.
Dieser Park ist ein Kaleidoskop des Lebens, spiegelnde Facetten
der Geschichte, Ideale, wirtschaftliche Nutzung, Spiel und Schönheitssinn.
All das erschließt sich nicht von Angesicht. Man muss von
den geplanten, nie ausgeführten Orten wissen. Auch von jenen
realisierten, die die Natur zurückholte. Diese „Verlorenen
Orte“ sind Thema und Titel des Buches.
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